Flexibilität und Weitsicht
Weitblick oder Tabubruch - Eine unerwartete Ausnahme von der Regel.
Ein langer Arbeitstag geht zu Ende
Meine Crew und ich hatten unsere Boeing 777 nach knapp 11 Stunden Flugzeit gegen Mitternacht Ortszeit sicher in Chicago gelandet. Wir waren – verständlicherweise – müde, denn unsere innere Uhr zeigte sieben Uhr morgens und eine durchgearbeitete Nacht an. Aber wir machten uns keine Hoffnung, schnell ins Bett zu kommen. Denn wer schon einmal in die USA geflogen ist, weiß, dass man nach einer Landung unweigerlich auf die sehr gewissenhaften Beamten der Einreisebehörde trifft.
Regeln sind Regeln
Sie durchforsten den Pass nach Einreisestempeln „verdächtiger“ Länder, machen ein Foto und nehmen Fingerabdrücke. Von mir – Pilot auf der Langstrecke – hatten die US-Behörden schon dutzende Fotos und Fingerabdrücke. Aber die Regel ist die Regel – also Augen zu und durch.
Eine unerwartete Ausnahme
Dank der späten Stunde warteten nur wenige Besatzungen ankommender Verkehrsflieger in unserem Einreisebereich. Ich war weit vorne in der Schlange und wurde zügig aufgerufen. Während der Officer meinen Pass kontrollierte, zog ich mir bereits die Handschuhe aus – es war ein bitterkalter Wintertag in der “Windy City” – und bewegte meine Finger in Richtung des Fingerabdruck-Scanners. Der Einreisebeamte grinste mich an und fragte: “Was tun Sie da?” Ich erwiderte: “Nun, ich bereite mich auf die Abgabe meiner Fingerabdrücke vor, Sir.“ Seine unerwartete Antwort:
“Ach, wissen Sie, Captain, Sie haben gerade ein Hundert-Millionen-Dollar-Flugzeug mit 275 Menschen an Bord sicher hier in Chicago gelandet, statt es in den Sears-Tower zu steuern. Dass Sie vor mir stehen, sagt mir, dass von Ihnen keine Gefahr ausgeht! Also warum, zum Teufel, sollte ich Ihre Fingerabdrücke nehmen?! Genießen Sie Ihren Aufenthalt im wunderschönen Chicago!”
Weitblick oder Tabubruch
Ich lachte zurück, freute mich über die kostbaren gesparten Minuten und war auf dem Weg ins Crew-Hotel! Aber so erfreulich diese Aussetzung einer Regel für mich persönlich auch war – als Pilot konnte ich nicht anders, als sie zu hinterfragen. War die Flexibilität des Beamten in dieser Situation angemessen? Hat er mit Weitsicht gehandelt oder aus dem Bauch heraus eine Entscheidung getroffen, deren Konsequenzen er nicht durchdacht hat? Wie hätte ich entschieden? Und warum?
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