7000 Kilometer Vertrauen
Teamarbeit über dem Pazifik
Von Chisote, Japan nach Darwin, Australien sind es fast 7000 km über das endlose Blau des Pazifiks. Mit unserer Eurofighter 2-Ship werden wir etwa neun Stunden brauchen und dabei siebenmal zum Luftbetanken an den begleitenden Tanker fliegen.
Im Briefing haben wir die Flugroute besprochen, den Ablauf der Luftbetankungen getaktet, mögliche Alternates (Ausweichflughäfen) festgelegt – und tief durchgeatmet. Denn natürlich haben wir uns auch Gedanken über einen möglichen Ausschuss über dem Pazifik gemacht: Wo sind die Routen der Frachtschiffe und Kreuzfahrer, falls ich mit meinem Einmann-Rettungsboot im Pazifik treibe?
Zwischen Routine und Risiko
Wir starten gut vorbereitet – und mit jeder Menge Adrenalin ⚡. Nach vier Stunden tauchen mitten im Nirgendwo plötzlich vor uns Gewitterzellen auf. Zwar kümmert sich der Kommandant des Betankungsflugzeugs um das Umfliegen der Zellen, doch das nächste Air Refuelling wird durch die vom Gewitter erzeugten Turbulenzen zu einer echten Herausforderung 🌩️: Wenn jetzt der Luftbetankungsstutzen abreißt, wird es ernst mit der Suche nach Notlandeplätzen.
Plötzlich meldet mein junger Wingman, der gerade am Tanker hängt, ein gelbes Warnlicht. Ihm steht nicht mehr der komplette interne Kraftstoff zur Verfügung. Er bricht den Tankvorgang sofort ab, um die Situation zu analysieren.
Entscheidungen unter Druck
Als Flight Lead gehe ich gemeinsam mit ihm durch die Checkliste, das Handbuch des Kraftstoffsystems – und unsere Optionen (inklusive eines schnellen Blicks auf die oben erwähnten Schiffsrouten).
Bei einer Tonne „trapped fuel“ ist die Reichweite stark eingeschränkt. Also muss der Tank so voll wie möglich bleiben. Das heißt nicht nur sieben-, sondern elfmal tanken – und das bei starken Turbulenzen. Das Umplanen auf eine längere, aber näher an Notfalllandeplätzen gelegene Route kommt noch on top.
Doch habe ich die Checkliste und das Kraftstoffsystem auch richtig interpretiert? Und soll ich mich mit meinen Zweifeln outen?
Vertrauen ist stärker als Ego
Doch wofür hat man ein Team! Kurzerhand packe ich mein Ego beiseite und bespreche die Problematik per Funk mit den Eurofighter-Piloten, die als Passagiere im Tanker mitfliegen.
Und siehe da – gemeinsam stellen wir fest, dass mein Wingman und ich die Situation richtig eingeschätzt haben. Wir planen die zusätzlichen Betankungen und landen am Ende sicher an unserem Alternate.
Teamgeist über allem
Dort tauschen wir uns alle bei einem kühlen Getränk und großer Erleichterung aus – über Risikomanagement, Entscheidungsfindung und Kommunikation, aber auch über Selbstzweifel, Fehlerkultur und den unschätzbaren Wert eines guten Teams.
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